Grundbedürfnisse und Bindungsverhalten

Jedes Kind ist auf die Zuwendung eines Erwachsenen angewiesen, um sich angemessen entwickeln zu können.

Auch wenn eine gesunde Bindung des Kindes an die Eltern die Grundlage jeder Erziehung ist, tragen Sie als Pädagogen und als Therapeuten entscheidend zur Entwicklung des Kindes bei.

Die Befriedigung körperlicher und seelischer Bedürfnisse ist der Schlüssel zu einer gesunden Entwicklung. In diesem Seminar wird Ihre Fachlichkeit mit neuen Erkenntnissen unterstützt. Sie erlangen in diesem Seminar Hintergrundwissen über die kindlichen Grundbedürfnisse und das Bindungsverhalten bis zur Pubertät.

Wir fokussieren uns in diesem Kontext auf den Einfluss der Eltern und den der außerfamiliären Bezugspersonen. Der intensive Bezug zur Praxis wird durch eigene Erfahrungen und aktuellen Fallbeispielen ermöglicht.

Zu den Grundlagen des Seminars Bindungsverhalten

Alle Menschen erleben und brauchen Bindungen an andere Menschen. Das Bindungsmotiv als eines der elementaren Grundbedürfnisse funktioniert bei uns Menschen von der Geburt an bis ins hohe Alter. Das macht natürlich auch Sinn, denn ohne die Hilfe und den Schutz anderer ist das Überleben des Einzelnen nicht sicher. Mit den ersten systemischen Ansätzen zur Erforschung des Bindungsverhaltens in der frühkindlichen Erziehung stellte sich eine gewisse Sachlichkeit ein. Das angeborene Bindungsverhalten des Kleinkinds sichert seinen Schutz und damit sein Aufwachsen. Jede Erforschung der Außenwelt geschieht zunächst mit der Sicherheit eines kümmernden und vertrauten Erwachsenen in der Nähe. Entfernt sich der Erwachsene unerwartet oder treten plötzlich Schmerz, Hunger oder Müdigkeit auf, entsteht im Kleinkind ein starker Stress.

Stress und seine Erlösung

Dieser Stress legt sich erst, wenn die Bezugsperson wiederkehrt, und das Gefühl der Sicherheit wieder die Oberhand ergreift. Dabei sendet das Kind viele Signale aus, die seinen Stress und die Art der Auslöser zum Ausdruck bringen. Es bedarf einer typischen Feinfühligkeit im betreuenden Erwachsenen, um diese Signale wahrzunehmen und mit zunehmender Erfahrung auch immer besser zu deuten. Dieses Bindungsverhalten läuft bei uns sozusagen vollautomatisch ab und überlagert bei Gefahr alle anderen Antriebe wie Neugier oder den kindlichen Forschergeist. Dieser Prozess von der Auslösung des Stressgefühls bis zur Befriedung durch das Gefühl der Sicherheit oder des Stillens wiederholt sich unendlich viele Male, wenn alles gut funktioniert. Je größer das Kind wird, desto mehr verfestigt sich ein erlerntes Sicherheitsgefühl auch ohne dass der Schutz sofort erlebbar ist, und der Forscherdrang kann sich immer unabhängiger ausleben. Das Kind hat verinnerlicht, dass es jedenfalls in die Sicherheit zurückkehrt.

Störungen im Bindungsverhalten

Doch natürlich stellen diese und andere Theorien nur ideale Muster dar, die im wirklichen Leben viel komplexer ablaufen und durch viele Einflüsse gestört werden können. Das können massive Einwirkungen sein, wie Unfall, Missbrauch Krankheit oder kriegerische Auseinandersetzungen. Aber auch schon der völlige Mangel an einfühlender Aufmerksamkeit kann im Kind einen elementaren Mangel im Gefühl eigener Wirksamkeit entstehen lassen und zu typischen Verhaltensauffälligkeiten führen. Häufig aber können diese Störungen auch in Traumata begründet liegen, denen die Betreuungspersonen selbst ausgesetzt waren und die ihnen ein „natürliches“ Bindungsverhalten unmöglich machen.

Bindungsmuster

Auf Grundlage dieser Theorie haben die Forscher in den letzten 30 bis 40 Jahren verschiedene Symptome und entsprechende Verhaltensmuster zusammengetragen, die sie in vier verschiedene Gruppen eingeteilt haben. Diese Gruppen werden vom Bindungsmuster her als „sicher“, „unsicher-vermeidend“, „unsicher-ambivalent“ und „unsicher-desorganisiert“ eingeteilt. Die genaue Beschreibung der dafür typischen Verhaltensweisen, ihre möglichen Ursachen und Behandlungsformen füllen viele Bücher. Doch das bleibt natürlich alles Theorie. Erst in der Praxis, im täglichen Erleben, kommen wir in der pädagogischen und psychologischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Berührung. Wir wissen alle, dass sich diese lebendigen Menschen nicht in Gruppen von Verhaltensweisen einteilen lassen, sondern jeder für sich einen ganz eigenen Charakter darstellt. Wie können wir dazu beitragen, dass jeder der von uns Betreuten seine Grundbedürfnisse befriedigen kann, ohne dass existentieller Stress ein ständiger Begleiter ist?

Seminare im bayerischen Raum

Daher baut sich dieses Seminar auf Erfahrungswissen auf, das in vielen tatsächlichen Situationen entstanden ist und durch die Erlebnisse, Berichte und Fallbeispiele aller Teilnehmer noch immer weiter bereichert wird. In den letzten Jahren haben viele diesbezügliche Seminare im bayerischen aber auch norddeutschen Raum stattgefunden. Hier durfte ich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer erleben, die ihre Erfahrungen mitgeteilt haben. Dieses Seminar hat sich dementsprechend immer weiter entwickelt. Heute richten wir die Aufmerksamkeit verstärkt auf diejenigen Personen, die weiterhin einen großen Anteil an der Entwicklung der Kinder und ihres Bindungsverhaltens haben werden: Die beteiligten Erwachsenen innerhalb und außerhalb der Familie.

  • Wie gehe ich mit dem höchst unterschiedlichen Bindungsverhalten der Kinder um?
  • Wie erkenne und beurteile ich den Einfluss der beteiligten Erwachsenen?
  • In welcher Art und Form kann ich einen förderlichen Einfluss zu Geltung bringen?
  • Welche Rolle spielt mein eigenes Bindungsverhalten in diesem ganzen Prozess?

Das Seminar „Grundbedürfnisse und Bindungsverhalten“ wird Ihre Sicherheit im Umgang mit allen Beteiligten stärken und Sie mit einem wirksamen Erfahrungshintergrund ausstatten.

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